Tanja Lehnert – Das familiäre Umfeld in Weiterstadt überzeugt

Center-Spielerin Tanja Lehnert ist ein relativ neues Gesicht in Weiterstadt. Dieses sieht man aber gefühlt überall. Kein Wunder – wenn sie nicht das Trikot der Bundesligadamen trägt steht sie an der Seitenlinie und coacht die übrigen Damenteams. In diesem Interview erfahrt ihr mehr über Tanjas Weg nach Weiterstadt und über die Pläne für die laufende Saison.

Liebe Tanja,

du gehst nun in die zweite Saison mit der SG Weiterstadt und wir würden gerne etwas mehr über dich erfahren. Du gehörst zu den erfahrenen Spielerinnen in der Mannschaft, kannst du uns ein bisschen über deinen Weg von der Jugendspielerin bis heute zur Bundesligaspielerin erzählen?

Angefangen habe ich im Kindergarten mit ca. 4/5 Jahren in unserem Dorfverein – ganz lange war meine Mutter meine Trainerin. Mit 12 Jahren bin ich wegen einem Schulwechsel nach Wasserburg am Inn gekommen; als Auswahlspielerin nicht ganz verkehrt sich einem namenhaften Verein anzuschließen. Nach 2,5 Jahren holte mich dann der damalige Bundestrainer zu sich nach Nördlingen, wo ich mit 14 Jahren neben den Jugendmannschaften die ersten Erfahrungen in der 2. Bundesliga machen und den Aufstieg in die 1. Liga miterleben durfte, in der ich dann auch immer wieder testen durfte. In der Zeit zwischen 15 und 17 Jahren stand ich zudem im nationalen Kader. Nach meinem Abitur hatte ich ein paar Vereine (Wasserburg, München, Bamberg, Bad Homburg) in denen ich in der ersten bzw. zweiten Liga gespielt habe und Erfolge wie Play-Off-Teilnahmen und sogar eine Deutsche Meisterschaft mitnehmen durfte. Jetzt bin ich hier schon mein zweites Jahr, fühle mich rundum wohl und hoffe auch dieses Saison noch den ein oder anderen Höhepunkt aufzählen zu können.

Aus welchen Gründen hast du dich für ein weiteres Jahr mit der SG Weiterstadt entschieden?

Zwar bin ich wegen dem ehemaligen Coach Conrad Jackson damals hierhergekommen, aber ich habe mich auf den Trainerwechsel nach letzter Saison eingelassen, denn mir gefällt das familiäre Umfeld und die Art und Weise wie der Verein versucht das Konzept der „jungen deutschen Mannschaft“ in der Bundesliga zu verwirklichen. Wir haben eine Mannschaft mit einem tollen Charakter und es macht einfach Spaß mit den Leuten hier zusammenzuarbeiten.

Wir wissen ja, dass du auch Trainerin der zweiten und dritten Damenmannschaft bist. Wie lassen sich beide Aufgaben Spielerin und Trainerin miteinander vereinbaren?

Mit Organisation, Kommunikation und Zeitmanagement klappt das ganz gut – und nicht zu vergessen der Hilfe von allen Beteiligten.

Würdest du dich heute eher als Spielerin oder als Trainerin beschreiben und warum.

Ich bin glücklich sagen zu können, dass das sehr gut trennbar ist und im Moment beide Aufgabenbereiche noch parallel nebeneinander her laufen können. Wenn Bundesligatraining/-spiel ist bin ich zu 100% Spielerin, wenn ich als Trainerin am Rand stehe bin ich zu 100% Trainerin (auch wenn man bei manchen Spielen gerne selbst aktiv eingreifen wollen würde .

Nun möchten wir nochmal auf diese Saison zurückkommen, was sind deine persönlichen Ziele und wie schätzt du die Mannschaft ein?

Mein persönliches Ziel ist es Verantwortung zu übernehmen und mit Selbstvertrauen dem Team zu helfen sein Ziel zu erreichen. Ich denke, dass man unsere Mannschaft nie unterschätzen darf und wir immer für eine Überraschung gut sind – wir werden unser Bestes geben, um am Ende möglichst weit oben in der Tabelle zu stehen.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, um unsere Fragen zu beantworten!