RLH: Herren 1 im Coronaloch

„Was soll da schon rauskommen, wenn man seit Mitte Dezember erst zweimal trainiert hat“, ärgerte sich Coach Dönges nach der 75:60 Niederlage beim Tabellennachbarn in Speyer. „Nach unserer ersten Trainingseinheit im Januar gab es einen positiven Schnelltest. Also haben wir den Trainingsbetrieb sofort eingestellt. Dann wollten wir wieder starten, prompt kam der 2. Fall, wieder Pause. Zusätzlich zwei Spiele in dieser Phase abgesagt und jetzt ohne Vorbereitung und Praxis in ein sehr wichtiges Spiel gegen den Abstieg. Das ist sportlich eine Farce!“

Speyer trat fast unverändert zu ihrer Hinspielniederlage an. Damals, Ende Oktober, gewannen die Aulenberger noch mit 71:54. Und spielten auch taktisch nicht großartig anders. Aber wenn das Team um Kapitän Sven Petri nicht in der Lage ist zu trainieren, dann ist weder akzeptabler Basketball noch ein Sieg zu erwarten. „Omikron hat alles auf den Kopf gestellt. Wir machen eigentlich alles richtig. Meine Spieler sind alle geimpft und geboostert. Bei einem positiven Fall stellen wir sofort den Betrieb ein, damit in der Folge nicht noch mehr positive Fälle entstehen könnten. Das hat natürlich zur Folge, daß ein gesamtes Team nicht trainiert. Und dann kommen solche Spiele und Ergebnisse dabei raus. Hier wird das Ganze für mich zum Spiel ohne Wert, aber mit katastrophalen Konsequenzen für mein Team. Denn das Spiel wird gewertet. Wenn das so weiter geht, und momentan gehe ich davon aus, werden wir Woche für Woche in arge Probleme kommen. Bis alle durchinfiziert sind. Aber dann ist wahrscheinlich die Runde zu Ende. Herzlichen Glückwunsch“, redete sich der Coach nach dem Spiel in Rage.

Zum Spielverlauf selbst gibt es nicht viel zu berichten. Zu keinem Zeitpunkt fanden die Südhessen Zugriff auf das Spiel. Speyer verteidigte aggressiv und engagiert. Und dominierte zudem das defensive und das offensive Brett. Spielerisch war es für die wenigen Zuschauer aber eher Schonkost, mehr Kampf und Krampf. Am Ende setzten sich die Pfälzer mit 75:60 (Halbzeit 40:27) durch und haben nun zwei Siege Vorsprung in der Tabelle. Die Aulenberger dagegen wollten sich aus der Abstiegszone befreien und stecken nun wieder etwas tiefer darin fest.

„Wir kommen da raus“, sagte Coach Dönges nach der Partie. „Ich glaube fest an mein Team. Wenn wir geschlossen und hart trainieren können, zeigen wir ja, daß wir in der Liga mithalten können. Und das werden wir uns in den kommenden Wochen wieder aneignen, wenn uns Corona keinen Strich durch die Rechnung macht!“

In Speyer spielten: Fabian Arnold (15 Punkte/ 1 Dreier), Jasper Robiné (13), Felix Roth (10/1), Sven Petri (7/1), Krist-Obi Fredrick (5), Philipp Pons (3/1), Robin Reitz (3/1), Malik Diagne (2), Elias Koppold (2), Nico Löffler