Man war gespannt auf den Start in die Playoffs, denn angesichts der wechselhaften Leistungen in der Hauptrunde konnten sich die Fans des Team Südhessen nicht sicher sein wie die eigenen Mannschaft abschneiden würde. Am Ende war es aber ein erfolgreicher Sonntag. Trotz Auswärtsnachteil gewinnen die Südhessen bei der Internationalen Basketball Akademie München (IBAM) knapp mit 67:70 Punkten (Halbzeit 38:32).
Entscheidend war am Ende, dass die Südhessen mehr Abschlussversuche hatten. Die Chancenverwertung war laut Statistik bei beiden Teams zwar fast gleich, aber die Gäste kamen häufiger zum Abschluss, vor allem bei den Zweitversuchen.
Der Spielbeginn war auf beiden Seiten von hoher Nervosität geprägt. Viele kleine Fehler, Ballverluste und Fehlwürfe passierten beiden Kontrahenten. Deswegen war es auch lange Zeit eine offene Begegnung, insgesamt sechsmal wechselte die Führung. Das erste Viertel konnten die Südhessen mit einem Punkt Vorsprung für sich entscheiden (13:14). In das zweite Viertel startete München mit einem 7:0 Lauf, den die Gäste zunächst einmal nicht mehr einholen konnten. Sobald Südhessen den Rückstand auch nur minimal verkürzte kam IBAM wieder zum Zug, oft aufgrund nicht konsequenter Verteidigung. Andererseits konnten sich die Gastgeber auch nicht weiter absetzen, sobald man den magischen 6-Punkte Abstand vergrößerte, so zum Beispiel in der 17. Spielminute beim 31:21 und damit der höchsten Führung der Münchener, holte Südhessen wieder auf.
So lagen die Gäste auch bei Beginn der zweiten Halbzeit mit 6 Zählern zurück, starteten aber blitzschnell mit 4 Punkten. Den nächsten Angriff konnte man dann aber trotz 3:1 Überzahl wieder nicht beenden. Das es bis zur Mitte des dritten Viertels trotzdem gelang das Spiel zu drehen lag daran, das Südhessen in der Defense sprichwörtlich einen Gang zulegte. Sehr früh wurde der Spielaufbau der Münchener gestört, damit kamen die Gastgeber überhaupt nicht zurecht und Südhessen absolvierte einen 13:0 Lauf. Nun sah sich IBAM in der Verfolgerrolle, sieben Punkte lagen sie zurück am Schluss des dritten Viertels.
Der letzte Spielabschnitt begann wieder sehr hektisch, der Siegeswille war auf beiden Seiten spürbar. Allerdings blieb es zunächst wieder bei den durchschnittlich 6 Punkten Differenz. Bis es in den letzten zwei Spielminuten nochmal dramatisch und hochspannend wurde. Ein vermeintlicher Block der Südhessen wurde als Foul gewertet, München verkürzte zum 64:68 bei noch 90 Sekunden auf der Spieluhr. Es folgten zwei Fouls der Münchener ohne Freiwürfe, aber auch zwei Ballverluste der Südhessen. Das nächste Foul begingen die Gäste, München verkürzt auf 65:68.
Nun foulte München, was unmittelbar zu großen Diskussionen zwischen Schiedsrichtern und Coaches führte. Denn statt des nun mit 5 Fouls belasteten Münchner Spielers holte die Bank einen unbeteiligten Spieler vom Feld. Dankenswerterweise ließen ich die Schiedsrichter aber auch vom lautstarken Münchner Co-Trainer nicht beirren, korrigierten den Fehler und weiter ging es im Basketballkrimi. Südhessen bekam den Ball, verlor ihn aber selbstverschuldet und IBAM gelingt bei noch 18 Sekunden Spielzeit ein Korb zum 67:68. Der nächste Angriff der Gäste wird gefoult, ein Freiwurf verwandelt, Spielstand nun 67:69. Den darauf folgenden Einwurf IBAMSs fangen die Südhessen ab, sofort wird ein Dunk versucht – aber verlegt. Wenigstens den Rebound sichern sich die Gäste aber und dürfen nach einem erneuten Münchener Foul an die Freiwurflinie. Beide Male geht der Ball aber nicht durchs Netz, Südhessen bekommt den Rebound und wird 7 Sekunden vor Ende wieder gefoult. Nun allerdings geht wenigstens einer der Freiwürfe in den Korb, IBAM kann die verbleibende Zeit nicht mehr nutzen und verliert knapp das erste Achtelfinalspiel der „best of three“ Serie.
Erleichterung auf Seite der Südhessen, Enttäuschung bei den Gastgebern, so lässt sich die Stimmung nach dem Spiel zusammenfassen. Coach Amci Terzic findet trotz des offensichtlichen Optimierungspotenzials lobende Worte für das Team: „Wir haben es uns phasenweise wieder selbst zu schwer gemacht. Unsicherheiten die Ballverlusten nach sich ziehen, Nervosität die zu falschen Entscheidungen und Fehlversuchen führt. Allerdings gebührt dem Team auch Respekt, die Jungens haben nicht aufgegeben, sich nach der Halbzeit zurück gekämpft und am Ende trotz einzelner Fehler die Nerven und damit die Oberhand behalten. Und es war eine echte Teamleistung, neben den Topscorern haben die anderen immer wieder entscheidend eingegriffen, so zum Beispiel Nelson Keil unmittelbar nach seinen Einwechslungen. Darauf bin ich sehr stolz.“
Die zweite Begegnung der Serie steht nun für kommenden Sonntag um 13:30 Uhr in der Weiterstädter Adam-Danz-Halle auf dem Programm. Eine Veranstaltung, die man den heimischen Zuschauern nur empfehlen kann.
Für das Team Südhessen spielten: Adam Afhakama , Lucas Deetjen (10), Marko Dordevic (25), Yannis Gießelbach (2), Nelson Keil (7), Tom Metzelthin (3/ 1 Dreier), Leander Müller (4), Max Noltensmeyer, Noel Onuk, Mika Quasebart (7), Tom Rothermel, Tomass Timbars (12/1).