Eine selbst verschuldete Niederlage nehmen die Weiterstädter Bundesligadamen mit nach Hause vom Auswärtsspiel in Hofheim. Mit 88:77 Punkten (Halbzeit 51:38) verlieren die Damen vom Aulenberg gegen die Rhein-Main-Baskets, allerdings noch ohne Einfluss auf die Tabellenposition.
Nach einer Erklärung muss man als Beobachter nicht lange suchen. Denn mit 77 Punkten kann man ein Spiel auch gewinnen, schwierig wird es aber immer wenn man dem Gegner fast 90 Punkte erlaubt. Die Defense war wieder mal der wunde Punkt.
Das zeichnete sich schon im ersten Viertel ab. Eigentlich mit dem schöneren Setplay ließen die Weiterstädterinnen 5 Dreiertreffer der RMB-Damen zu, teilweise mit mehrere Meter weitem Abstand. Und auch beim Defenserebound zeiget man sich zu Beginn recht schlecht. So kam es bereits zur ersten Viertelpause zur verdienten, aber noch unkritischen 25:21 Punkte Führung für die Gastgeber. Im zweiten Abschnitt wurde es noch deutlicher. Offensiv zögerlich aber doch mit vertretbarer Trefferquote, defensiv lasch und den Gastgeberinnen viel zu viel Raum gebend für leichte Punkte, so geriet Weiterstadt weiter in Rückstand und lag zur Halbzeitpause 13 Zähler im Rückstand.
Ausgerechnet das sonst immer problematische dritte Viertel wurde zum Höhepunkt im Weiterstädter Spiel. Dabei machte man in der Offense nichts großartig anderes als in der ersten Spielhälfte, aber endlich wurde auch vernünftige Defense gespielt. Eng, zäh und kämpferisch wurde verteidigt, und siehe da: nur 7 Punkte gelangen den Baskets, Weiterstadt erzielte 21 und übernahm die Führung. Leider verfiel man aber mit Beginn des letzten Viertels wieder ins selbe Muster wie am Spielanfang, das Engagement beim Verteidigen lies nach und die Baskets bauten angetrieben von ihren beiden an diesem Tag mit Abstand besten Spielerinnen Torrensen und Hutchinson die Führung wieder aus. Am Ende gewinnen die Gastgeber verdient mit 11 Zählern Vorsprung.
Ein wenig frustrierend für die Weiterstädterinnen, hatte man sich doch nach dem Sieg am letzten Wochenende mehr erwartet. Aber die Begegnung war ein gutes Beispiel für eine alte Basketballweisheit: nur mit guter Defense gewinnt man ein Spiel. Und wenn ein Teil des Kaders das Thema Defense fast komplett ignoriert wird es eben schwierig. Positiv erwähnenswert auf Weiterstädter Seite war in dieser Begegnung Saskia Gießelbach, mit 26 Punkten, davon 4 Dreier und einer soliden Defense war sie einer de Antriebsmotoren im Spiel.
„Wir haben Handlungsbedarf, denn wir können es besser,“ stellt Coach Jerry Otshumbe fest, „so einfach dürfen wir es keinem Gegner machen. Besonders nicht gegen ein Team aus dem Tabellenmittelfeld, aber ebenso wenig zum Beispiel am nächsten Wochenende, wenn mit den Bad Homburger Falcons eines der Top 3 Teams bei uns zu Gast ist.“
Für Weiterstadt spielten: Edanur Caglar (1), Saskia Gießelbach (26/4 Dreier), Ariane Kadesch, Kaylee Kilpatrick (10), Melissa Kolb (17/1), Christina Krick (11), Tanja Lehnert (9), Carolin Schmidt (3).