DBBL: Weiterstadt unverändert im Formtief

Als wäre das Formtief dieser Saison nicht schon problematisch genug, nun hat auch noch der Virus das Team erwischt. Zu Gast an diesem Spieltag waren die Sharks aus Würzburg, aktuell Tabellenzweite, diese behielten in der Begegnung auch die Oberhand und fuhren mit einen 51:75 Punkte Sieg nachhause.

Würzburg war sicher ohnehin favorisiert, die aktuelle Situation machte es aber für Weiterstadt nochmal schwerer. Nicht nur das die Spielerin, die als Erstkontakt eines Infizierten bereits am letzten Wochenende trotz Negativtest vorsichtshalber nicht eingesetzt wurde, nun auch positiv war und ausfiel. Ein Beleg im Übrigen für die unzureichenden Hygieneregelungen der DBBL, wäre sie eingesetzt erlaubterweise worden wäre die Gefahr einer Vielzahl von Positivfällen im Anschluss hoch gewesen. Aufgrund der Situation fanden in der Woche dann allerdings auch keine regulären Trainings statt, da für die nun vielen Erstkontakte im Team die Omikron-Variante nicht ausgeschlossen werden konnte. Der Kader bestand also nun aus nur wenig Spielerinnen, die selber keine Erstkontakte sind, und alle hatten im Grunde eine Woche kaum trainiert. Ein zwingender Verlegungsgrund ist dies laut DBBL-Regularien aber nicht, beliebig viele Erstkontakte und ein positiver PCR-Test in der Woche vor dem Spiel sind offensichtlich zumutbar. Der Antrag für eine Spielverlegung auch aufgrund der Trainingsausfälle, der durchaus möglich gewesen wäre und zu der Würzburg auch zugestimmt hatte, wurde abgelehnt.

„Alles in allem eine sehr unglückliche Situation,“ so Team-Manager Michael Gießelbach, „Die ganze Welt isoliert sich, sobald man Kontakt zu einem Coronainfizierten hatte. Und in der 2.DBBL, einer de facto Amateurliga, erwartet man von Schülerinnen, Studentinnen und Berufstätigen, das allen gängigen Maßnahmen zum Trotz regulär trainiert und gespielt wird. Folgt man dem nicht wird dies hart bestraft.“

Es wurde also gespielt, inkl. einiger Spielerinnen die eigentlich planten auszusetzen. Eine schöne Begegnung wurde es erwartungsgemäß nicht. Schon der Spielbeginn verlief für Weiterstadt nicht gut. Ballbesitz gab es ausreichend, ins gegnerische Viertel bekam man ihn auch, aber beim Abschluss haperte es, entweder schon beim letzten Pass oder dann beim Korbwurf. Zur Mitte des ersten Viertels hatte man deshalb noch keine einzigen Punkt auf dem Konto, Würzburg dagegen schon 10. Der erste verwandelte Wurf gelang dann wie auch schon in der Vorwoche Annalisa Beck mit einem Dreier. Danach funktionierten auch die Abschlüsse besser, den Rückstand konnten die Gastgeber aber kaum aufholen, Spielstand zur ersten Pause 11:19. Eher auf Augenhöhe spielte sich dann das zweite Viertel ab, insgesamt aber weiter mit einem stärkeren Gästeteam welches folgerichtig auch diesen Spielabschnitt mit 10:16 Punkten für sich entscheidet.

So ging es weiter. Im dritten Viertel schenkten sich beide Teams nichts. Würzburg machte den strukturierteren Eindruck, Weiterstadt einerseits mit stellenweise viel Kampfgeist, andererseits aber mit punktuell fast gleichgültiger Verteidigung und erfolglos im Abschluss. Nach Punkten wurde es mit 16:15 ein fast unentschiedenes Viertel, Spielstand nun 36:51. Zunehmend machte sich bei den Gastgeberinnen allerdings der Kräfteverschleiß bemerkbar. In der Defense kam man nicht mehr richtig mit, Standards die schon vorher nicht gut funktionierten klappten überhaupt nicht mehr. Auch die Trefferquote lies wieder nach, am Ende siegt Würzburg verdient mit 51:75 Punkten, letztendlich aufgrund einer deutlichbesseren Chancenverwertung.

„Wir haben nicht alles schlecht gemacht heute, partiell hat z.B. die Defense ganz gut funktioniert. Zu viele Punkte haben wir vor allem am Anfang nicht zugelassen.“ fasst Gießelbach zusammen. „Aber manches ist schwer nachvollziehbar. Schaut man auf die Rebounds erscheinen wir fast wehrlos. Das hat für Würzburg heute zu vielen Chancen geführt. Und nach wie vor ist unsere Trefferquote unterirdisch. Wir hatten heute, das war bisher nicht in jedem Spiel so,  genauso viele Abschlußversuche wie der Gegner. Aber eben viel schlechter verwertet. Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, werden wir weiter verlieren.“

Kommende Woche geht es jetzt zum Ligaprimus Falcons Bad Homburg, wieder eine absehbare Herausforderung.

Für Weiterstadt spielten: Annalisa Beck (12/2 Dreier), Karen Beuck, Malin Beuck (2), Chiara Gießelbach (9/1), Melissa Kolb  (3), Christina Krick (19/4), Tanja Lehnert (4), Iman Peljto (2).

(Bilder: Thomas Schlachter)