DBBL: “Non fortunam”

„Kein Glück“ hatten die Weiterstädter Bundesligadamen am Wochenende gegen die BVUK Sharks aus Würzburg. Und weil auch die Leistung nicht stimmte verlieren die Südhessinnen gegen die Gäste aus Unterfranken mit 58:74 Punkten (Halbzeit  32:33) und haben so nur noch zwei Punkte Vorsprung vor den Verfolgern beim Kampf um die Playoff Plätze.

Bei der Erklärung dafür muss sich Weiterstadt selbstkritisch eingestehen dass dieser Spielverlust selbst verschuldet ist. Denn weder die ungleiche Foulverteilung noch andere externe Faktoren sind die Ursache, sondern einzig die Tatsache das Würzburg vor allem in der zweiten Spielhälfte souveräner und professioneller agierte, Weiterstadt dagegen übernervös und hektisch wirkte, es schien hier definitiv an Selbstvertrauen zu fehlen.

Die Geschichte des Spiels ist deswegen auch schneller erzählt als erklärt. Denn eigentlich hatten die Gastgeberinnen einen guten Start. Konsequent in der der Defense und mit schönen Kombinationen im Angriff hatte man den Gegner im Griff, bereits nach Ende des ersten Viertels führte Weiterstadt mit 21:13 Punkten. Alles sah vielversprechend aus, die gegnerische Topscorerin bei fünf Punkte gehalten, eine eigene Trefferquote von 63%, weniger Turnover und mehr Steals, so konnte es weitergehen. Leider passierte genau das nicht. Das Gästeteam konnte aufholen, vor allem angetrieben durch die Spielerinnen Gaze, Jäger und Bugiardini. Auch die vielen Foulpfiffe setzten den Weiterstädterinnen, allerdings nicht nur diesen, zu. Für die DBBL ganz normale Defenseaktionen wurden als Regelverstösse geahndet, was dem Spielfluss nicht zuträglich war. 

Trotzdem hatte man als Beobachter bis zur Halbzeit nicht den Eindruck das es gefährlich werden würde für die Gastgeber. Das wurde es aber, Mitte des dritten Viertels kippte das Spiel.  Weiterstadt verlor komplett den roten Faden, wie schon am vergangenen Wochenende häuften sich die Fehlwürfe. Nicht nur das, die Defense wurde zunehmend nachlässiger und die Zahl der unkontrollierten Einzelaktionen nahm zu. Weiterstadt nutzte seine immer noch vorhandenen Abschlusschancen kaum noch, Würzburg aber die immer offenere Verteidigung der Gastgeberinnen zunehmend erfolgreicher. So konnten die Sharks beide Viertel der zweiten Halbzeit für sich entscheiden und gewinnen verdient mit 16 Zählern Vorsprung.

Offensichtlich war das Weiterstädter Team nicht abgeklärt genug bereits am 20. Spieltag die Playoff Teilnahme  sicher zu machen. Auch Coach Conrad Jackson findet keine gute Erklärung für dieses Ergebnis: „Sehr gut angefangen, dann stark nachgelassen. Es ist nicht wirklich nachvollziehbar woraus diese Entwicklung in einem Spiel resultiert. Körpersprache und Verhalten legen nahe das man nicht an sich selber glaubt. Dafür gibt es aber keinen Grund. Wir wissen, dass wenn wir als Team spielen, uns an die Vorgaben halten und uns von dem ein oder anderen Fehler oder auch Schiedsrichterentscheidungen nicht irritieren lassen, wir solche Spiele gewinnen können und müssen. Ich hoffe bis zum nächsten Wochenende kann das Team dies wieder verinnerlichen.“

Am kommenden Sonntag, dem vorletzten Spieltag, ist Weiterstadt dann zu Gast bei den TSV Towers in Speyer.

Für Weiterstadt spielten: Kristin Annawald, Ashley Engeln (6), Katharina Feil (8), Saskia Gießelbach (6), Olivia Horvath, Kaylee Kilpatrick (15/ 1 Dreier), Christina Krick (1/ 1), Lara Müller (4), Carolin Schmidt (2), Aline Stiller (14/ 1).