1. Damen gehen mit Verstärkung in die Rückrunde

Nach enttäuschender Hinrunde strecken sich die Basketballerinnen nach Erfolgen im neuen Jahr. Hoffnungsträgerin ist die US-Spielerin Kylee Smith, die mehr Stabilität bringen soll.

Die erste Saisonhälfte lief für die Zweitliga-Basketballerinnen der SG Weiterstadt alles andere als wunschgemäß. Zwei Siege aus acht Spielen bilden eine bescheidene Ausbeute für den Playoff-Teilnehmer der vergangenen Runde. Die Mannschaft von Trainer Conrad Jackson hält damit zwar mit Rang sechs noch einen Mittelfeldplatz, liegt aber quasi gleichauf mit drei Teams vom Tabellenende. Auch BSG Ludwigsburg, am Samstag (18 Uhr) im Heimspiel erster Gegner der SGW im neuen Jahr, Baskets Schwabach und Rhein-Main Baskets gingen mit nur zwei Siegen in die Winterpause, weisen aber eine Niederlage mehr auf.
 

Ausfall von Kilpatrick reißt Lücke

 
Weiterstadts Teammanager Michael Gießelbach sah nach der holprigen Hinrunde daher Handlungsbedarf und verpflichtete Verstärkung. Vor allem unter den Körben war durch den Ausfall der kanadischen Centerin Kaylee Kilpatrick (Achillessehnenriss) eine Lücke entstanden. Nun soll Kylee Smith für mehr Durchsetzungsvermögen sorgen. Die 24 Jahre alte Amerikanerin sei zwar mit etwa 1,80 Metern nicht besonders groß, aber „sehr stabil und physisch stark“ Für die erste Fünf der SGW sei die vielseitige Spielerin daher „eine deutliche Entlastung“, so Gießelbach. Nach ersten Trainingseindrücken schon vor Weihnachten ist er überzeugt, „sie passt zu uns.“ Die Spielerin aus Alpharetta (Georgia) glänzte in ihrem letzten Jahr in der College-Liga NCAA für die Belmont University mit einem Schnitt von 18,7 Punkten pro Spiel.
 
Besonders das Mannschaftsgefüge mit vielen jungen Kräften stand für die Verantwortlichen mit Trainer Jackson und Assistent Hendrik Schwab im Fokus. „Eigentlich haben wir ja überhaupt keinen Druck“, verweist Gießelbach auf die fehlende Abstiegsgefahr, weil die Zwölfer-Liga derzeit nur mit neun Teams bestückt ist. Doch die vielen Niederlagen wirkten sich auf die Laune der Spielerinnen aus. „Das macht einfach überhaupt keinen Spaß“, weiß Gießelbach um das psychologische Moment fehlender Erfolgserlebnisse. So soll auch die „Kopfsache“ behoben werden, die dem SGW-Team mehrfach die Siegchance kostete.
 
Meist nur phasenweise konnte die Garde um die anfangs verletzte Korbjägerin Christina Krick an die Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen. Immer wieder musste Trainer Jackson mitansehen, wie sich sein Team mit rätselhaften Formschwankungen um die Früchte der Arbeit brachte. Frust war die Folge. „Wir wollen dadurch den ein oder anderen Sieg feiern“, hofft Gießelbach dank der US-Verstärkung auf einen Stimmungsumschwung.
An der Ausrichtung, möglichst auch den jungen Spielerinnen Einsatzzeit zu geben, ändere sich nichts. Talente wie Aufbauspielerin Carolin Schmidt (18) „haben schon viele Spielanteile, das lohnt sich auch“, unterstreicht Gießelbach den Schwerpunkt in der Nachwuchsförderung, in die der Verein seit Jahren ein Großteil des Engagements investiert. Allerdings tat sich vor allem der weibliche Nachwuchs in der U18-Bundesliga WNBL zuletzt äußerst schwer. Das Team Südhessen hält in der Gruppe Mitte mit sieben Niederlagen aus sieben Spielen das Schlusslicht.
 
„Das ist ein Problem. Es läuft wieder auf die Playdowns hinaus“, bilanziert Gießelbach. Man werde aber alles tun, um den Abstieg zu vermeiden, zumal die allerdings noch zu jungen Jahrgänge U12/U10 viel Hoffnung weckten. Die Zeit, bis sie nachrücken könnten, müsse auch mit Spielerinnen von außen überbrückt werden. Das aufwendige Bundesliga-Engagement stehe nicht in Frage. „Wir wollen unbedingt weitermachen.“ Vor allem die männliche U16, die in der Hauptrunde der JBBL nach einem Durchmarsch in der Vorrunde plötzlich schwächelte, konnte sich am Wochenende bei einem großen Turnier in Schweden (mehr im Kasten) ein Erfolgserlebnis verschaffen, bevor es am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen weitergeht.
 
(Quelle: www.echo-online.de vom 09. Januar 2019 – Volker Bachmann – Link)