In einem hochdramatischen Heimspiel am vergangenen Sonntagabend konnten die 1. Herren der SGW den Gegner aus Aschaffenburg erst nach Verlängerung besiegen und ihre Position an der Spitze der Landesliga Süd festigen. Das Spiel war von Anfang an schnell und hart umkämpft aber hauptsächlich fair. Symptomatisch für die bissige Spielweise war es, dass beiden Trainern in den letzten Minuten wegen der hohen Foulbelastung nur noch jeweils sechs Spieler zur Verfügung standen. Letztendlich wurde das Spiel zwischen zwei gleichwertigen Teams durch die größere Willensstärke der Hausherren und zum Teil dank ihrer stabileren Nerven an der Freiwurflinie entschieden: Von den 38 zugesprochenen Freiwürfen konnten die Gäste nur 19 in Punkte ummünzen, während Weiterstadt 18 Erfolge bei nur 29 Versuchen verbuchte.
In den ersten Minuten wurde den vielen Zuschauern klar, dass es für die SGW keine leichte Aufgabe werden sollte ihre Ligaführung zu verteidigen. Aschaffenburg hatte das Heimspiel gegen eine etwas geschwächte SGW-Mannschaft mit 84:74 gewonnen, und sah dieses Spiel offensichtlich als letzte Chance an doch noch um den Aufstieg mitzuspielen. Bis zur 5. Minute konnten die Gäste mit 11:13 eine kleine Führung aufbauen, die aber dann bis zur 7. Minute von den Hausherren gekontert wurde. Hierzu trugen Fabian Arnold und Jasper Robiné mit erfolgreichen Dreipunktewürfen bei. Die Führung von 19:17 währte aber nicht lange, und das Viertel endete, nach sechs schnellen Punkten der Gäste, beim Stand von 19:23.
Die temporeiche Partie , die vor allem unter den Körben stattfand, ging im 2. Viertel weiter. Weiterstadt blieb in Schlagdistanz und konnte in der 13. Minute durch einen Dreier von Robin Reitz zum 26:26 ausgleichen. Danach übernahm Aschaffenburg jedoch wieder die Kontrolle und konnte sich in der 18. Minute, beim Spielstand von 33:38, den bislang größten Vorsprung der Partie sichern. Wer jetzt dachte Weiterstadt würde sich an diesem Abend geschlagen geben sah sich jedoch getäuscht. Das Dönges-Team erhöhte urplötzlich die Intensität und beendete die Halbzeit mit einem 7:0-Lauf, der die Halbzeitführung von 40:38 bedeutete.
Die SGW kam mit neuem Selbstbewusstsein aus der Kabine und baute die Führung stetig aus 58:43 (26. Minute). Die heimischen Fans wähnten sich, angesichts der 15 Punkteführung, vielleicht schon auf der Siegerstraße, doch die kämpfenden Gäste aus Bayern steckten nicht zurück und verkürzten bis zum Ende des Viertels auf 62:54.
Nach Wiederanpfiff mussten die Zuschauer miterleben wie die Weiterstädter Führung weiter schmolz (62:20, 31. Minute). Das Spiel legte an Geschwindigkeit zu und die Korbversuche beider Mannschaften verloren immer mehr an Genauigkeit. Dennoch gelang es Weiterstadt lange eine knappe Führung zu behaupten, ehe in der 38. Minute der Ausgleich zum 70:70 erfolgte. Weiterstadt ging im nächsten Angriff erneut in Führung und als Aschaffenburg im Gegenzug zwei Freiwürfe verfehlte standen die Zeichen zunächst auf Sieg, doch es sollte anders kommen. Nach einem (von zahlreichen) Offensiv Rebounds kam Aschaffenburg erneut zum Ausgleich. Die letzten Sekunden des Spielabschnitts waren von Hektik gekennzeichnet und Weiterstadt kann sich sogar glücklich schätzen, dass die Gäste im herrschenden Chaos nicht den Siegtreffer erzielten. So endete die reguläre Spielzeit beim Stand von 72:72 und die Zuschauer durften sich über fünf Minuten Extrabasketball freuen.
In den ersten Minuten der Verlängerung zeigten die Weiterstädter starken Willen und erarbeiteten sich, dank zweier erfolgreicher Dreier von Robiné und zwei Freiwürfen von Arnold, wieder ein kleines Polster (79:74, 43. Minute). Aschaffenburg gab jedoch nicht auf und die immer hektischer werdende Partie wurde verstärkt an die Freiwurflinien beider Teams verlagert. Für Weiterstadt zeigten Topscorer Sven Petri und Nico Löffler ihre Nervenstärke, während Aschaffenburg Punkte liegen ließ. Beim Stand von 81:76 (44. Minute) war jedoch noch immer nichts entschieden und mit lediglich 13 Sekunden verbleibender Spielzeit verkürzte Aschaffenburg auf 83:82. Petri zeigte sich abermals sicher von der Freiwurflinie und erhöhte die Führung auf 85:82. Im Gegenzug wurde Aschaffenburg an die Linie geschickt. Der erste Freiwurf fand sein Ziel, während der Abpraller des zweiten Wurfs hart umkämpft wurde. In einer hektischen Schlussphase bekam Fabian Arnold seine Finger an den Ball und schickte Nico Löffler, mit weniger als 2 Sekunden auf der Uhr, mit einem langen Pass zum Fastbreak Korbleger, wobei dieser gefoult wurde. Das Spiel war entschieden und Löffer versenkte einen der beiden Freiwürfe zum Endstand von 86:83.
Dieser hart umkämpfte Sieg festigt die Tabellenführung der SG Weiterstadt in der Landesliga Süd. Aufgrund der Tabellensituation und des gewonnenen direkten Vergleichs mit Neu-Isenburg, genügt dem Team um Coach Dönges ein Sieg aus den verbleibenden zwei Partien, um den lang ersehnten Wiederaufstieg in das hessische Oberhaus perfekt zu machen.
Es wird deshalb angestrebt, gegen Drei
Es spielten für Weiterstadt: Sven Petri (27 Punkte, 1 Dreier, 8/11 Freiwürfe), Jasper Robiné (18, 3, 1/4), Brandon Baucke (13, 1/3), Fabian Arnold (12, 1, 5/6), Nico Löffler (7, 1/3), Konstantin Tönjes (6, 2/2), Robin Reitz (3, 1), Flo Kiesel, Felix Jost.