1. Damen (2. DBBL) 2019/20

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Von links: Edanur Caglar, Annalisa Beck, Ariane Kadesch, Melissa Kolb, Tanja Lehnert, Kaylee Kilpatrick, Karen Beuck, Malin Beuck, Saskia Gießelbach, Carolin Schmidt, Christina Krick; Es fehlt: Olívia Horváth

Damen 1 Kontinuität und Wandel

Das ist es, was die Weiterstädter Bundesligadamen seit Beginn der DBBL Teilnahme ausmacht: Einerseits Kontinuität, teilweise im Kader, aber auch in der Zielsetzung und Ausrichtung. Andererseits Wandel, hier ebenfalls beim Personal. Denn nur wenigen Teams gelingt es, einen Saisonwechsel hinter sich zu bringen ohne gewollte oder erzwungene Änderungen im Team.

Dabei war es keineswegs das Ziel, für die neue Saison viel im Kader oder auch der Mannschaftsleitung zu ändern. Die vergangene Spielrunde endete zwar nicht ganz so wie geplant. Angesichts der von Saisonbeginn an herrschenden Personalsituation reduzierten sich allerdings im Jahresverlauf auch die Erwartungen. Von Beginn an musste das Team Rückschläge verkraften, den ersten bereits vor dem ersten Rundenspiel mit der Verletzung von Centerin Kaylee Kilpatrick beim heimischen Vorbereitungsturnier. Nach einer schwierigen Phase, speziell am Ende der Vorrunde, war man in Weiterstadt deshalb auch zufrieden, als man aus eigener Kraft eine Abstiegsgefahr vermeiden konnte und die Runde auf Platz 8 beendete. Selbst in den kritischen Wochen blieb man dabei der Entscheidung treu, weiterhin im Wesentlichen auf junge und einheimische Spielerinnen zu setzen.

Trotzdem kommt es für die Spielrunde 2019/2020 zu einigen Veränderungen. Das beginnt schon beim Headcoach. Nach drei durchaus erfolgreichen Jahren musste der bisherige Coach Conrad Jackson die Leitung des Teams aufgeben, zu groß wurde die berufliche Belastung. Für ein kontinuierliches, strukturiertes Arbeiten ließ sich der zeitliche Aufwand nicht mehr realisieren. Jackson entschied sich, für einen unbestimmten Zeitraum keiner Trainertätigkeit mehr nachzugehen, maximal noch im Hintergrund bei Nachfolgersuche, Kaderbildung und Spielerinnenauswahl zu unterstützen.

Headcoach der 1. Damen: Jerry Otshumbe

Allen Beobachtern des Damenbasketballs, speziell auf dem Niveau, ist klar, dass eine solche Situation eine nur schwierig zu schließende Lücke hinterlässt. Umso erfreuter war man im Kreis der Weiterstädter Verantwortlichen, dass man nach nicht allzu langer Suche einen Nachfolger präsentieren konnte. Mit Jerry Otshumbe, vormals SC Lerchenberg, übernimmt ein engagierter und ehrgeiziger Damentrainer das DBBL-Team. Otshumbe, der selbst lange und hochklassig Basketball spielte, kennt die DBBL aus seiner Zeit beim ASC Theresianum Mainz und wird nun erstmals als Headcoach die volle Verantwortung übernehmen.

Auf Seite der Spielerinnen gibt es erfreulicherweise einen Stamm an erfahrenen und jungen Athletinnen aus der letzten Saison, welche auch in der kommenden Runde dabei sind. Im Kader verbleiben zunächst die Ur-Weiterstädterinnen, d. h. die der eigenen Jugend entstammenden Spielerinnen Saskia Gießelbach, Melissa Kolb und Carolin Schmidt. Dazu kommen die schon fest im Weiterstädter Basketball verankerten Christina „Chrissi“ Krick, Olívia Horváth, Edanur Caglar und Tanja Lehnert. Mit Malin Beuck soll zudem eine weitere Spielerin der eigenen Jugend stärker integriert werden, je nachdem welche Spielräume ihre Teilnahme an der WNBL für die Towers Speyer noch zulässt.

Neu zum Team stößt Ariane Kadesch vom SC Lerchenberg. Kadesch spielte bis zum Ende der vergangenen Saison für Otshumbe in seinem vorherigen Team und war maßgeblich am Aufstieg der Lerchenbergerinnen in die Oberliga beteiligt.

Besonders erfreulich ist die Rückkehr der kanadischen Centerin Kaylee Kilpatrick. Diese, nach ihrem letztjährigen Achillessehnenriss wieder genesen, bedeutet eine wichtige und in der letzten Saison so schmerzlich vermisste Verstärkung unter dem Korb. Sowohl Kilpatrick als auch das Team freuen sich über den Wiedereinstieg, kennt man sich zu großen Teilen aus der erfolgreichen Saison 2017/2018.Damit steht das Kernteam, auch wenn man in Weiterstadt immer noch über eine Vertiefung des Kaders nachdenkt. Denn einerseits würde eine zusätzliche Stammspielerin auf den großen Positionen noch einen wichtigen Aktivposten bedeuten. Zudem zeigte das Vorbereitungsturnier, dass auch aus dem Regionalligakader die ein oder andere, zumindest punktuelle Verstärkung möglich sein könnte.

Wie üblich fällt eine Prognose zur Saison schwer, hier gibt es keine Änderung zu den Vorjahren. Erstens gibt es möglicherweise die schon angesprochenen Änderungen im eigenen Kader. Zweitens ist die Entwicklung der Leistungskurve über den Saisonverlauf hinweg immer wieder spannend und nicht immer vorhersehbar. Und drittens lassen sich die gegnerischen Teams aufgrund der neuen Kaderzusammensetzungen sehr schwer einschätzen, zumal es vor Saisonbeginn nach sehr unterschiedlichen Voraussetzungen aussieht mit Mannschaften, welche stark auf Jugendspielerinnen setzen und anderen, die sich wie auch in den letzten Jahren sehr großzügig durch internationale Profispielerinnen ergänzen.

Viele Variablen, welche Einschätzung und Einstimmung nicht einfacher machen, das sieht auch der neue Headcoach Jerry Otshumbe so: „Es ist wahnsinnig schwierig, eine Prognose über Ergebnisse und Verlauf der Saison zu wagen. Stand heute gibt es noch zu viele Unbekannte. Mit unserer Philosophie, auf junge, einheimische Spielerinnen zu setzen und im großen Stil auf Profis zu verzichten, wissen wir, dass es schwierig werden kann. Wichtig ist für uns, wie bisher auch, Stabilität im Kader sowie die Entwicklung der Spielerinnen – individuell und auch als Team. Trotzdem ist ein Platz jenseits der Abstiegsplätze Pflicht. Wenn wir mehr erreichen – umso besser.“

Jerry Otshumbe
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